„Alles wieder gut“


„Alles wieder gut“

Die Musicbanda Franui und der Bassbariton Florian Boesch veröffentlichen am 23.10.2020 ein neues Album. Es heißt bezeichnenderweise „Alles wieder gut“.

Drei Worte aus Mahlers „Die zwei blauen Augen von meinem Schatz“ bilden die Überschrift für den ultimativen Liederabend von Florian Boesch, einem der gefeiertsten Liedsänger der Gegenwart, und der vielgefragten, seit fast 30 Jahren in unveränderter Besetzung spielenden Musicbanda Franui aus Osttirol. Bekannte und weniger geläufige Lieder der Romantik von Schubert, Schumann, Mahler & Co werden radikal neu in Augen- und Ohrenschein genommen, wobei die Melodielinie zumeist unverändert belassen, das Klanggewand aber gänzlich neu geschneidert wird – mit Harfe, Hackbrett, Zither, Violine, Kontrabass, Akkordeon und einer Schar von Blech- und Holzbläsern. Und siehe da: Diese hundert und mehr Jahre alten Gesänge über Liebe und Vergehen berühren uns tief und haben uns Wesentliches zu sagen. (col legno)

Kostprobe

Kostprobe

Wenn Sie über das Album berichten wollen, weitere Unterlagen und/oder ein Rezensionsexemplar wünschen, kontaktieren Sie bitte unser Label col legno.

Hier können Sie vorab das neue Album in voller Länge anhören:

In der Fremde (nach Robert Schumann, op. 39/8)

Heidenröslein (nach Franz Schubert, D 257)

Der Tod und das Mädchen (nach Franz Schubert, D 531)

Über die Heide (nach Johannes Brahms, op. 86 Nr. 4)

Die zwei blauen Augen (nach Gustav Mahler, »Lieder eines fahrenden Gesellen«)

Du bist die Ruh' (nach Franz Schubert, D 776)

Die Stille (nach Robert Schumann, op. 39/4)

Ging heut morgen übers Feld (nach Gustav Mahler, »Lieder eines fahrenden Gesellen«)

Wehmut (nach Robert Schumann, op. 39/9)

Es fiel ein Reif (nach Robert Schumann, »Tragödie« op. 64 Nr. 3/2)

Wenn mein Schatz (nach Gustav Mahler, »Lieder eines fahrenden Gesellen«)

Der arme Peter - Der Hans und die Grete (nach Robert Schumann, »Der arme Peter« op. 53)

Der arme Peter - In meiner Brust (nach Robert Schumann, »Der arme Peter« op. 53)

Der arme Peter - Der arme Peter wankt vorbei (nach Robert Schumann, »Der arme Peter« op. 53)

Zwielicht (nach Robert Schumann, op. 39/10)

Ich hab ein glühend' Messer (nach Gustav Mahler, »Lieder eines fahrenden Gesellen«)

Sehnsucht (nach Ludwig v. Beethoven, WoO 134/1)

Die Vögel (nach Franz Schubert, D 691)

When I am laid (nach Henry Purcell, »Dido und Aeneas« Z. 626, 3. Akt)

Trailer

Trailer


First Listener's Note

First Listener's Note

Frischluftzufuhr

von Christian Seiler

Das klassische Kunstlied hat einen schweren Stand. Es führt ein museales Dasein, taucht zwar regelmäßig in den Konzertsälen auf, leidet aber darunter, dass die Frischluftzufuhr gering ist. […]
Die Musicbanda Franui aus Osttirol verfügt bekanntlich über die zärtlichste Abrissbirne, die in klassischen Konzerthäusern zur Anwendung kommt. Sobald sich die Musiker der Melodien von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler annehmen, […] arbeiten sie auch mit dem Leuchtstift: Schaut her, sagen sie, was diesen Kollegen nicht alles eingefallen ist. Wir spielen Euch das jetzt so vor, dass es jeder versteht.  […] Sind Franui bei ihren Interpretationen immer subtil? Nein, zum Glück. Nehmen sie sich die Freiheit, Schubert besser zu verstehen als andere? Ja, natürlich. Und womit? Mit Recht. […]

Ich kenne keinen Sänger, der so gut begriffen hat wie Florien Boesch, dass die Innigkeit des Vortrags mehr mit Weglassen zu tun hat als mit dem spektakulären Ausspielen der eigenen Fähigkeiten. Es lohnt sich, ihm mit geschlossenen Augen zuzuhören, man braucht kein Textheft, weil Boesch so klar artikuliert. Allerdings wartet »Alles wieder gut« auch mit anderen Nuancen als vertiefter Innigkeit auf, zum Beispiel mit – Humor […] Die Tatsache, dass landläufiges Sentiment in Schieflage gebracht wird, während versteckte Tiefen grandios ausgelotet werden, macht Boeschs Gesang von Anfang bis Ende unvorhersehbar, spannend und erfüllend.

Artist's Note

Artist's Note

Hirn, Herz, Lunge, Bauch

von Andreas Schett

Wir sind in den 27 Jahren, in denen wir von Franui zusammen musizieren, immer von einem Kuhfladen in den nächsten gestiegen. Alles begann mit den Trauermärschen in dem kleinen Osttiroler Dorf Innervillgraten, das mehr oder weniger der Herkunftsort von uns allen ist. [...]

Dem Publikum erzählten wir, der berühmte Sänger, der eigentlich mit uns hätte auftreten sollen, habe den Eingang in unser Tal nicht gefunden. Daher müssten wir alles selber machen. Mit der Zeile »Liederabend für Musicbanda und einen verschwundenen Sänger« waren daher unsere Konzerte überschrieben. [...]
Und dann ist er schlussendlich gekommen, der Sänger! Er heißt Florian Boesch. [...] Uns verbindet das Freiheitsstreben, Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Mahler (und alle, die noch kommen mögen) ganz nach unserer Fasson zu durchleben, das bedeutet: mit unseren eigenen Hirnwindungen, Herzlappen, Lungenflügeln und – ja, warum nicht – Bauchgefühlen. [...]

Die Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler fügen sich nun zu einer Art Hybrid-Liederkreis zusammen. Das romantische Lebens- und Leidensgefühl, das DER (fast hätte ich geschrieben: UNSER) Sänger in all seinen Facetten durchlebt, bewegt uns bis heute und wurde von Joseph von Eichendorff auf unnachahmliche Weise in nur zwei Zeilen verdichtet: »Wir sehnen uns nach Hause / Und wissen nicht wohin?«

Pressestimmen

Pressestimmen

Kronenzeitung

„Was hier [...] für Klänge gezaubert werden, ist schlichtweg genial.“

Stuttgarter Nachrichten

„Im Lieben, im Leiden, im Leben, im Lied ... Fantastisch: Franui und Florian Boesch haben das Kunstlied [...] ins Heute gebracht.“

Het Parool [NL]

Alles wieder gut is een dot van een voorstelling, die niemand mag missen.“
[„Alles wieder gut ist ein Traum von einer Darbietung, die niemand verpassen sollte.“]

Südwest Presse

„Franui und Boesch wollen das seiner – durch eine sich im Laufe der Zeit manifestierten Gesangsästhetik – Natürlichkeit beraubte romantische Kunstlied aus der Zwangsjacke befreien. [...] Große Kunst.“

APA

„Was da aus den romantischen Liedern von Schumann, Mahler und Brahms wurde, ließ die Zuhörer erstaunen, schmunzeln, träumen. [...] Lässig entspannt und wunderbar unaufgeregt [...], aber perfekt aufeinander abgestimmt entstand [...] Zartes und Liebliches genauso wie schräg-verschrobene Dissonanzen. Trotz der emotionalen Vielgestaltigkeit durchzog ein ganz spezifischer, bittersüßer Ton den Abend, den man in Ermangelung eines passenden Wortes wohl nur als franuiesk bezeichnen kann.“

Ludwigsburger Kreiszeitung

„Zwischen den neunzehn so verschiedenartigen Stücken gibt es keine Pausen, eine Seelenlandschaft folgt auf die andere, keine Hand regt sich zwischendurch zum Beifall, denn diese 70 kostbaren Minuten sind ein fein strukturiertes Gesamtkunstwerk.“

Stuttgarter Zeitung

„Das Programm ,Alles wieder gut‘ [hält] unzählige Momente bereit, die einen da bewegen, wo der Dichter Joseph von Eichendorff das allgemeine Unbewusste vermutete: im Herzensgrund. [...] Wer noch staunen kann (über einen Sonnenuntergang oder über ein Wälderrauschen), der ist hier goldrichtig: wo die Kunst nichts anderes ist als Natur, also ursprünglich. Leiser Nachhall eines überaus intensiven Abends: Florian Boeschs Adaption der Dido-Klage aus Henry Purcells Oper: ,Remember me?‘, fragen Hackbrett, Geige, Tuba und Stimme. Aber immer. Aber wie!“

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